Eine Ausstellung von Ulrike Mohr & Ingar Krauss im Schul- und Bethaus Altlangsow, kuratiert von Harald Theiss.
Die Eröffnung ist am Samstag, 11. Juni um 15 Uhr. Einführende Worte spricht Eugen Blume
Die künstlerische Auseinandersetzung des Menschen mit seiner unmittelbaren natürlichen Umgebung ist ein elementares und immer wiederkehrendes Motiv sowohl bei Ulrike Mohr als auch bei Ingar Krauss. Seine atmosphärisch eigensinnigen fotografischen Stillleben von gefundenen oder geernteten Naturdingen, deren bühnenartige Präsenz aus den Bilderrahmen herauszuwachsen scheint, sind mit Vergänglichkeit aufgeladen wie die Natur selbst. Auch Ulrike Mohr sammelt ihre Naturstoffe vor Ort und verarbeitet sie durch das alte Handwerk des Köhlerns in einem quasi konservatorischen Prozess zu Holzkohle. Mit den geköhlerten Objekten baut sie narrative Raumkonstruktionen, die in einen naturlyrischen Dialog treten mit den Bildern von Ingar Krauss. Beide Künstler werden auch am 12. Juni vor Ort sein und eine Führung anbieten.
An diesem Sonntag gibt es zum Abschluss um 17 Uhr ein hochkarätiges Jazzkonzert im Garten des Kulturerbe-Ortes: Helga Plankensteiner und Barionda, das sind vier Baritonsaxophone und Schlagzeug.
Begleitend zur Ausstellung gibt es zwei Lesungen mit anschließendem Gespräch.
Am 26. Juni um 17.00 Uhr sind Petra Ahne und Eckhard Fuhr zu Gast, um über Naturkunden zu reden. Beide haben in der erfolgreichen gleichnamigen Reihe Naturkunden (Matthes & Seitz) Bücher zu den Themen Hütten, Wölfe und Schafe veröffentlicht.
Kulturlandschaft mit Wolf und Lamm
Was ist eine gute Naturkunde? Wie lassen sich unsere Naturverhältnisse beschreiben? Im Berliner Verlag Matthes & Seitz erscheinen seit 2013 die Bücher der Naturkunden-Reihe, die den Menschen auf eine neue Weise ins Verhältnis zur Natur setzen, und die auch zeigen, dass Tiere und Pflanzen eine Kulturgeschichte haben, dass sie sogar Akteure der Kulturgeschichte sein können. Im Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler Lars Fischer vom Oderbruch Museum Altranft werden sie ihre Bücher über Wölfe und Schafe vorstellen und von persönlichen Naturverhältnissen erzählen. Der Eintritt ist frei.
Wölfe und Schafe – ein im europäischen Denken tief verankerter Gegensatz von Natur und Kultur. Sie stehen für Wildnis oder Weideland, verheißen ein ungezähmtes oder behütetes Leben. Die Rückkehr der Wölfe nach Mitteleuropa führt nicht nur zu neuen Konflikten mit Schäfern und Jägern, sie stellt unser Verhältnis zur Natur grundsätzlich in Frage. Wieviel Raum gestehen wir der Natur um uns und in uns zu? Wie weit kontrollieren wir sie oder sie uns? Wie nutzen und schützen wir ihre Ressourcen? Und was verdankt der Mensch dem Schaf? Eckhard Fuhr, geboren 1954, war politischer Redakteur bei der FAZ und arbeitete als Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für Die Welt. 2017 erschien bei Matthes & Seitz sein Buch Schafe. Ein Portrait, 2019 seine Jagdkunde. Er ist aktiver Jäger und stellvertretender Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereins Brandenburg.
Petra Ahne, 1971 in München geboren, ist Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und widmet sich dort vor allem dem Thema Natur. In der Reihe Naturkunden sind von ihr die Bücher Wölfe (2016) und Hütten. Zwischen Sehnsucht und Obdach (2018) erschienen.
Am 21. August um 15.00 Uhr ist der Autor Ludwig Fischer zu Gast, der unter dem Titel Natur im Sinn ein Buch über Naturwahrnehmung in der Literatur geschrieben hat (Matthes & Seitz). In der Reihe Naturkunden ist ein Band über Brennnesseln von ihm erschienen.
Die Ausstellung wird wie gewohnt nur an den Wochenenden von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein und läuft bis zum 28. August.