Was bedeutet es Kleintierzüchter zu sein?
Der Begriff des Kleintiers hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt: Während er heute meist mit „Heimtier“ gleichgesetzt wird, also Tiere meint, die ohne Nutzwert sind und prinzipiell in einer Mietwohnung gehalten werden können, war er vor wenigen Jahrzehnten noch die Bezeichnung für Nutztiere, die kleiner waren als Pferd, Rind und Schwein und auch von Nicht-Landwirten gehalten werden konnten, also Tiere von der Taube über den Hasen bis zu Ziege und Schaf.
Durch die Kleintierschauen in den Dörfern des Oderbruchs weht noch der Geist der alten Definition des Kleintiers: Wir sehen keine Meerschweinchen, Vogelspinnen und Kanarienvögel, sondern Hühner, Hasen und Tauben. Die Züchter stehen neben ihren Käfigen und präsentieren die Ergebnisse ihrer oft jahrzehntelangen Zuchtbemühungen. Wie prägen sich in diesen Beziehungen Mensch und Tier gegenseitig? Was erzählt uns das Tier über den Züchter und der Züchter über das Tier? Welche Rolle spielt die Landschaft und ihre Geschichte bei der Wahl der gezüchteten Tiere und bei der Auswahl ihrer Eigenschaften? In welchem Verhältnis stehen Charakter, (Vor-)Liebe, Schönheit, Tradition und Nutzwert?
Diesen Fragen ging Fotograf und Kameramann René Arnold in Gesprächen mit Kleintierzüchtern des Oderbruchs auf den Grund. Entstanden sind eine Reihe von großformatigen Einzelportraits von Züchtern und ein kurzer Film, in dem die Tiere, von denen die Rede ist, in sorgfältig komponierten Einstellungen beobachtet werden.
Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert. Bei Interesse melden Sie sich bitte telefonisch in der Programmleitung des Oderbruchmuseums.