Türen auf! Saisoneröffnung am Oderbruchmuseum

1. März 11 – 17 Uhr

Premiere Werkstattbuch KIRCHE – Monotypien im Bildersalon – Film im Foyer – offenes Werkstattangebot

Das Oderbruch Museum Altranft lädt zur Saisoneröffnung am 1. März ein: Das Werkstattbuch KIRCHE wird seine Premiere feiern, außerdem zeigen wir Kunst und einen Film und halten ein offenes Werkstattangebot vor.

Lesung im Oderbruchmuseum

11 Uhr Premiere Werkstattbuch: Es ist das umfangreichste aller bisher erschienenen Bücher zu den jeweiligen Jahresthemen: Die Nr. 9 kommt – wahrscheinlich wegen des großen Interesses der beteiligten Menschen am Thema KIRCHE – auf beinahe 400 Seiten. Das Buch enthält Berichte von 26 Menschen über ihr Verhältnis zu Gott, Gemeinde und Glauben im Oderbruch, außerdem 11 Gastbeiträge zur Besonderheit dieser durch Glaubensflüchtlinge geprägten Landschaft, zur Baugeschichte der Kirchgebäude, zu theologischen Fragen und zu den Konflikten zwischen Macht und Kirche in Preußen, in der NS-Zeit, in der DDR und in der Gegenwart. Das Buch enthält auch das Theaterstück von Kenneth Anders „Die Kirche im Dorf“, das 2024 zum Jahresthema in Altranft, Eberswalde und Sietzing aufgeführt wurde. Eine besondere Qualität erhält es durch den Fotoessay von Michael Anker „Im Leben verwurzelt“, der über mehr als ein halbes Kirchenjahr das Leben von Christen in der Region begleitet hat. Wir begrüßen Sie in der Galerie im Schloss zu einer kleinen Lesung mit den beteiligten Autoren.

Pander_Kirche-Neuenhagen
Heike Pander Kirche Neuenhagen

13 Uhr Ausstellungseröffnung: Im Bildersalon stellen wir unter dem Titel „Druckfrisch: Kleine Kirchen im Oderbruch“ Monotypien von Heike Pander zu Dorfkirchen rechts und links der Oder vor. Die Gel-Drucke entstanden auf der Grundlage von Fotografien und bilden eine passende Ergänzung zur Buchpremiere. Zum Hintergrund der Ausstellung: Auf ihren Streifzügen durch das Oderbruch stieß die Künstlerin Heike Pander in vielen der Ortschaften auf kleine Dorfkirchen, deren architektonische Besonderheiten schnell ihr Interesse weckten. Während ihrer Recherche zum Jahresthema „Kirche“ entstand die Idee, ein fotografisch-künstlerisches Projekt mit den Kirchen umzusetzen. Ihre Präsenz und identitätsstiftende Wirkung sind prägend für das Oderbruch. Die meisten kommen – verglichen mit den Barockkirchen süddeutscher Regionen – ganz bescheiden daher und berühren den Betrachter deshalb umso mehr. Sie bezaubern durch ihre architektonische Vielfalt und das daraus resultierende Besondere. Manche der Bauwerke verhehlen nicht, dass sie mit einfachen Mitteln und nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten ihrer Erbauer errichtet wurden. Die Ursprünge einiger der Kirchen reichen bis weit in das Mittelalter zurück. Andere wiederum entstanden als sogenannte Kolonistenkirchen zu Zeiten Friedrichs II, der das trockengelegte Oderbruch neuen Untertanen mit verschiedenen Privilegien, wie beispielsweise der Religionsfreiheit und damit zusammenhängender Kirchbauten, schmackhaft machen wollte. Des Weiteren zählen zur Ausstellung Kirchen, die aufgrund verschiedener Umstände nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind oder restauriert wurden. Von manchen einst stattlichen Kirchenbauten ist heute nur noch eine Ruine geblieben. Auch von der polnischen Seite des Oderbruchs sind zwei Kirchen in der Ausstellung zu sehen.

15 Uhr Filmvorführung: Der Nachmittag ist für den Dokumentarfilm „Von Icke bis Platt – Wie in Berlin und Brandenburg ursprünglich gesprochen wird“ reserviert. Von der Oder bis an die Havel, von der Spree bis an die Dosse: Das Bundesland Brandenburg und der Stadtstaat Berlin mittendrin sind sehr vielgestaltig, was Landschaft, Geschichte und Bewohner angeht. Und wie wird und wurde hier traditionell gesprochen? „Wir waren auf der Suche nach der viel gerühmten und auch geschmähten Berliner Schnauze und haben Menschen besucht, die das niederdeutsche Platt, das Brandenburg sehr geprägt hat, noch sprechen“, so Filmregisseur Gerald Backhaus. Er ist dem Phänomen der ursprünglichen Sprache in Berlin und Brandenburg zusammen mit Kameramann Martin König auf den Grund gegangen. Schon länger beschäftigen sich der Filmemacher und sein Team mit den Mundarten in Thüringen. Von 2022 bis 2024 erfassten die Wahlberliner nun, wie die Menschen hier in den verschiedenen Regionen und Stadtteilen sprechen und schaut dabei „dem Volk aufs Maul“.

Ein offenes Werkstattangebot von 12 – 16 Uhr rundet den Tag ab.

 

Datum
Sa. 1. März 2025