Berg Schmidt Hof

Nach einem verheerenden Dorfbrand am Anger zog der Altranfter Bauer und Dorfschulze Schmidt 1829 mit seinem Hab und Gut an die Alte Heerstraße, wo er bisher nur eine Feldsteinscheune bewirtschaftete. Da diese Stelle etwas höher liegt als der Dorfanger, sprach man bald vom Berg-Schmidt-Hof. Damit begann sich das Dorf über den Anger hinaus zu vergrößern. Seit den 1950er Jahren wird der Hof nicht mehr bewirtschaftet. In der 1990er Jahren wurde das Wohnhaus mit Altenteil und Keller für Kartoffeln und Rüben und einem Bauerngarten saniert. 

Derzeit entsteht in der Ziegelscheune des Hofes ein neues Schaudepot, dessen Entwicklung Sie bei Ihren Besuchen verfolgen können. Das Bauernhaus ist mit passendem Interieur ausgestattet, in kleinen Textmappen erläutern wir, was damit auf sich hat. 




Raum-Archiv

Das Erbe der freien Bauern, 2018

2018 beteiligte sich das Oderbruchmuseum am Themenjahr von Kulturland Brandenburg „Wir erben – Brandenburg in Europa, Europa in Brandenburg“.

Zum (zeitgleich eigenen) Jahresthema „Landwirtschaft“ produzierten Antje Scholz und Nadja Hirsch auf der Grundlage eines Ausstellungsdrehbuchs von Kenneth Anders und Lars Fischer die Ausstellung „Das Erbe der freien Bauern“. Ihr Anliegen war es, die verschiedenen Modelle bäuerlicher Freiheit im Oderbruch im historischen Wandel darzustellen – von den Halbbauern oder Kossäten über die Klein-, Mittel- und Großkolonisten in der Kolonisierung des 18. Jahrhunderts und die erfolgreichen Bauernwirtschaften des 19. Jahrhunderts bis hin zu den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften der DDR-Zeit und den Betrieben der Gegenwart. Die Beziehungen der Bauern zur Gesellschaft entfalteten sich dadurch als immer neue Dialektik zwischen der Suche nach bäuerlicher Selbstbestimmung und dem Anspruch der Gesellschaft auf möglichst weitgehende Kontrolle.

Die Ausstellung wurde als Intervention in den Interieurs des Wohnhauses des Berg-Schmidt-Hofs realisiert, später war sie noch weitere zwei Jahre im Schloss zu sehen. Eine Fotodokumentation der Stelen ist im Schloss zu finden, die dazugehörigen Texte sind im Werkstattbuch LANDWIRTSCHAFT veröffentlicht.