
Das Plakat zum Jahresthema NACHBARSCHAFT von Johanna Benz bringt es auf den Punkt: Gelingende Nachbarschaft ist sensible Beziehungsarbeit.
Kein Raum, kein soziales System und kein Individuum ist ohne Umwelt – es gibt immer ein Gegenüber und Nachbarn, die die eigenen Handlungsspielräume begrenzen und strukturieren. Ob daraus produktive oder destruktive Impulse entstehen, ist Sache der Beziehungsgestaltung. Dieser Umstand wird im ländlichen Raum – und besonders im Oderbruch – auf verschiedene Weise greifbar. Das erlaubt Perspektiven auf mehreren Ebenen: Da ist zunächst die einfache Nachbarschaft in den Dörfern, die von der Nachbarschaftshilfe bis zum Nachbarschaftskonflikt reicht. Diese Perspektive erweitert sich von der bilateralen Beziehung am Gartenzaun zur ganzen Dorfgemeinschaft. Im Zuge der Regionalisierung des Bruchs, die eine Stärkung des handlungsräumlichen Horizonts erfordert, geraten die interkommunalen Beziehungen in den Blick. Eine komplexe Form der Nachbarschaft ergibt sich durch das besondere Verhältnis des Oderbruchs zu Brandenburg, Berlin und zu Polen.
Dies ist unser Veranstaltungsangebot zum Jahresthema
Am 1. März sind wir mit dem Programmtag Türen Auf! erfolgreich in die Saison gestartet. Wir haben das Werkstattbuch KIRCHE vorgestellt und mit der Ausstellung „Druckfrisch: Kleine Dorfkirchen im Oderbruch“ rechts und links der Oder von Heike Pander einen ersten Bogen ins neue Thema geschlagen. Mit dem Dokumentarfilm „Von Icke bis Platt“ des Regisseurs Gerald Backhaus konnten die Zuschauer hören wie bei uns und unseren Nachbarn in Berlin und Brandenburg ursprünglich gesprochen wird.
Richtig in Jahresthema starten wir 5. April mit dem Programmtag Nachbarschaft in Altranft. „Nachbarschaft Altranft – Ein Museum im Dorf“ ist der Titel der Ausstellung, die wir an diesem Tag um 11 Uhr im Schlosspark eröffnen. Passend zum Dorfjubiläum wird Reinhard Schmook um 15 Uhr im Schloss einen Vortrag zur Ortsgeschichte halten.
Fast schon Tradition ist der Kindertag am Oderbruchmuseum, den wir am 03. Mai feiern. Schloss und Park gehören an diesem Samstag den Kindern – und ihren Eltern aus der nahen und weiten Nachbarschaft. Spiel- und Werkstattangebote, umrahmt von Kleinkunst, Akrobatik und Musik, sorgen für Spaß und gute Laune. Für alle, die das Oderbruchmuseum spielerisch kennenlernen wollen. Im Schloss wird eine große Dioramen-Schau zu sehen sein.
Anlegen bitte! heißt es am 07. Juni. An diesem Tag steht die deutsch-polnische Nachbarschaft im Zentrum. Erleben Sie auf dem Berg-Schmidt-Hof in imaginären Booten auf Oder und Warte einen Kunstparcours der besonderen Art, legen Sie in unbekannten Häfen an und entdecken sagenhafte, musikalische, sportliche, künstlerische oder kulinarische Überraschungen.
Unsere Jahresausstellung Hallo Nachbarn! eröffnen wir am 05. Juli. Im Schlosspark empfängt Sie eine Litfaßsäule mit Zitaten aus den Gesprächen, die wir zum Thema NACHBARSCHAFT im Oderbruch geführt haben und in der Galerie eröffnen wir unsere Jahresausstellung. Im Mittelpunkt steht eine Fotoserie von Alex Schirmer. In derr Galerie präsentieren Studenten der HNE Eberswalde und der Hochschule Neubrandenburg die Ergebnisse der Sommerschule NACHBARSCHAFTEN im Bildersalon stellt die in Opole an der Oder geborene und in Berlin lebend Künstlerin Kata Adamek unter dem Titel „Mäander“ großformatige Filzobjekte aus.
Am 2. August sind wir unterwegs im Kulturerbe und radeln über verschiedene Kulturerbe-Orte von Nachbarn zu Nachbarn. Wohin es dieses Mal geht und wer künstlerisch mit von der Partie ist, erfahren Sie rechtzeitig über unseren Newsletter, auf blog.oderbruchmusuem.de oder unter kulturerbe-oderbruch.de.
Das Erntekronenbinden ist für uns Ährensache! und findet am 06. September am Fischerhaus statt. Der Altranfter Traditionsverein beherrscht die Kunst des Kronenbindens und gibt den Gästen am Fischerhaus gern Einblicke in die Feinheiten dieser Arbeit. Es gilt die Krone für das Landeserntefest zu binden. Wir laden auch Sie ein, sich am Erntekronenbinden zu beteiligen! Ob traditionell und experimentell, wir freuen uns auf vielfältige Erntekronen. Sprechen Sie uns an.
Ein Fest über drei Tage im Dorf und im Museum: Vom 19. bis 21. September bieten das brandenburgische Landeserntefest und 650 Jahre Altranft Anlass zum Feiern. Die Stadt Bad Freienwalde lädt gemeinsam mit den Altranfter Vereinen ein, die Landwirtschaft und das Dorf zu erleben. Ein großes Marktreiben mit Musikprogramm, Essen, Trinken, regionalen Produkten, ein liebevoll vorbereiteter Festumzug und Vieles mehr gilt es zu erleben. Das Oderbruchmuseum beteiligt sich am Fischerhaus mit einem bunten Programm.
Zum Programmtag am 1. November hat die kleine Revue „Die Welt im Oderbruch, das Oderbruch in der Welt“ Premiere. Menschen aus vielen Regionen der Welt haben im Oderbruch gewirkt und ihre Spuren hinterlassen, und aus dem Oderbruch sind nicht wenige Menschen hinaus in die Welt gezogen und haben dort ihre Wirkung entfaltet. Im Rahmen einer Performance wird eine facettenreiche Ausstellung arrangiert. Im Bildersalon zeigen wir Malereien von Petra Schramm, die beiderseits der Oder unterwegs war und unter dem Titel „Am Himmel der Fluss – Landschaften“ ihre Arbeiten zeigt.
Am 8. November wird gesponnen. Das SpinnNetz NordOst ist in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein aktiv. ist zu Gast.en das alte Handwerk auf Veranstaltungen. Einmal jährlich treffen sie sich zu einem Spinntreffen. 2025 trifft sich der lose Zusammenschluss von über 100 Spinnerinnen und Spinnern – passend zum Jahresthema NACHBARSCHAFT – bei uns am Oderbruchmuseum. Sie dürfen kommen und zuschauen! Begleitend gibt es ein kleines Rahmenprogramm.
Mit Nachbarschaftsgeschichten lassen wir am 06. Dezember unsere Saison
ausklingen. Im Schloss wird gelesen, gesungen und musiziert. Der genaue Ablauf entsteht im Verlaufe des Jahres auf der Basis unserer Recherchen zum Jahresthema NACHBARSCHAFT. Im Schlosskeller präsentieren wir eine neue Ausstellung mit Zinnfiguren zur Geschichte des Oderbruchs.
Unsere Programmtage im Jahresthema NACHBARSCHAFT werden ergänzt durch Veranstaltungen von Partnerprojekten an sechs Kulturerbe-Orten und durch eine Reihe von Nachbarschaftskonzerten unter dem Titel „Stelldichein“, in der sich an verschiedenen Kulturerbe-Orten immer zwei Musikgruppen, Chöre oder Liedermachen zum gemeinsamen Musizieren treffen.