Das Jahresthema 2025 NACHBARSCHAFT

Foto von Steffen Gross

Kein Raum, kein soziales System und kein Individuum ist ohne Umwelt – es gibt immer ein Gegenüber und Nachbarn, die die eigenen Handlungsspielräume begrenzen und strukturieren. Ob daraus produktive oder destruktive Impulse entstehen, ist Sache der Beziehungsgestaltung. Dieser Umstand wird im ländlichen Raum – und besonders im Oderbruch – auf verschiedene Weise greifbar. Das erlaubt Perspektiven auf mehreren Ebenen:

Da ist zunächst die einfache Nachbarschaft in den Dörfern, die von der Nachbarschaftshilfe bis zum Nachbarschaftskonflikt reicht. Diese Perspektive erweitert sich von der bilateralen Beziehung am Gartenzaun zur ganzen Dorfgemeinschaft. Das Schicksal der Dörfer, die einst sozioökonomische Systeme bildeten und heute im besten Falle als offene und freundliche Nachbarschaften leben, wird damit angerissen.

Im Zuge der Regionalisierung des Bruchs, die eine Stärkung des handlungsräumlichen Horizonts erfordert, geraten die interkommunalen Beziehungen in den Blick. Entsteht eine gute kommunale Familie durch nachbarschaftliche Interaktionen und lösen sich in diesem Zuge auch alte Grenzziehungen auf? Wie vital sind die neuen Gebilde und wer denkt eher noch in den Grenzziehungen der alten Nachbarschaften, etwa von nördlichem und südlichem Oderbruch?

Eine komplexe Form der Nachbarschaft ergibt sich durch das besondere Verhältnis Brandenburgs zu Berlin. Zum einen ist damit das Verhältnis der benachbarten Bundesländer sowie eines genuin ländlichen und eines Ballungsraums angesprochen. Zum anderen geht der Blick von hier auch wieder zurück zu den direkten Beziehungen von „Alteingesessenen“ und „Neuzugezogenen“ oder „Buletten“.

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Eine besonders wichtige Dimension der Nachbarschaft entsteht durch die Grenzlage zum benachbarten Polen. Hier sind neue Beziehungen gewachsen, es gibt aber auch nach wie vor nachbarschaftliches Fremdeln, sprachliche und politisch Barrieren. Wie wird sich diese Nachbarschaft entwickeln und welche Synergien und Dynamiken sind hier im Entstehen?

Diese und weitere Facetten des Nachbarschaftsthemas würden wir im Jahr 2025 gern als Jahresthema erkunden.

Mit einer Ideenschmiede am 15. Mai ab 17.00 Uhr im Filmmuseum Golzow beginnen die Vorbereitungen. Projektvorschläge samt Finanzierungsplan können bis 13. September 2024 per Post oder Mail gesendet werden an:

Kommunale Arbeitsgemeinschaft Kulturerbe Oderbruch
Koordinationsstelle
c/o Museumsverein Altranft e.V.
Schneiderstr. 18
16259 Bad Freienwalde OT Altranft
info@kulturerbe-oderbruch.de

Fragen zur Ausschreibung gern an:
Lars Fischer
03344  1553900
l.fischer@oderbruchmuseum.de

Hier finden Sie das Antragsformular in drei Dateiformaten:

>>>Download Antragsformulare

Sie sind nicht an diese Vorlagen gebunden.

Hier finden Sie die Ergebnisse der Ideenschmiede, die Ausschreibung für Partnerprojekte zum Jahresthema 2025 NACHBARSCHAFT und die aktuellen Fördergrundsätze.

<<< Protokoll Ideenschmiede Jahresthema NACHBARSCHAFT
<<< Ausschreibung
<<< Fördergrundsätze

Die Partnerprojekte werden ermöglicht durch den Kulturmittelfonds der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Kulturerbe Oderbruch.

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